jueves, 2 de junio de 2011

CHIPAS ARGENTINAS


Sie stand wie jeden Morgen an der Ecke Belgrano/ Barrio Illia. Ihr Vater hatte sie heute abgesetzt, da José, ihr Bruder heute früh zur Uni musste. Normalerweise sangen sie und ihr Bruder immer lauthals im alten Chevrolet, doch wenn ihr Vater sie zur Arbeit fuhr, musste sie sich benehmen. Artig sass sie neben ihm, ihre Hände umarmten den schweren Korb, den sie in aller Frühe mit den heissen Chipas gefüllt hatte, und sie war froh, dass die Wärme die der Korb abgab auch gleich ihre Beine und Arme erwärmte. So früh am Morgen war es noch richtig frisch und die wohlige Wärme tat ihr richtig gut. So gut, dass sie fast wieder eingeschlafen wäre. Ihr Vater bremste auf einmal abrupt, da er ein Lichtsignal fast übersehen hatte. Vielleicht wollte er auch einfach seine Tochter wachrütteln....Sie sprachen kein Wort miteinander, bis sie an ihrem Arbeitsplatz ankamen. Er stieg aus und half ihr, den Tisch aufzustellen. Dann nahm er Maria den Korb aus den Händen und stellte ihn darauf. "José kommt dich heute abend abholen" sagte er ehe er verschwand. Nun stand sie schon eine halbe Stunde da und wartete auf ihre Kundschaft. Meistens waren es jeden Tag die gleichen Leute, die die heissen Chipas bei ihr kauften ehe sie zur Arbeit eilten. Geschäftsmänner, Mütter, die ihre Kinder in die Krippe brachten, Kinder auf dem Weg zur Schule. Jede Altersgruppe war vertreten. Das kleine Dorf in der nördlichen Provinz in Argentinien schien allmählich aufzuwachen und auf einmal kamen die Leute wie Ameisen aus ihren Nestern. Maria kam gar nicht nach mit Chipas einpacken und einkassieren und sie hoffte, dass ihre Tagesration den ganzen Tag ausreichen würde. Am besten waren sie natürlich am morgen. Doch auch am Abend fanden sie grosse Beliebtheit. Leute, die Hunger hatten und keine Lust zum Kochen hatten, oder die eingeladen waren und eine Kleinigkeit dem Gastgeber schenken wollten. Viele Gelegenheiten sprachen dafür, dieses leckere Käsebrot zu vernaschen. Es war eine gute Einnahmequelle für ihre ganze Familie. Sie waren 6 Geschwister und jeder steuerte auf seine Art einen Beitrag zur Familie bei. Sie war froh, dass sie im Dorf bleiben konnte und nicht, wie in vielen Familien üblich war, den weiten Weg nach Buenos Aires fahren musste, um zu arbeiten. Sie war so tief in ihre Gedanken versunken, dass sie gar nicht bemerkte, wie ein junger Mann vor ihr stand. "Buenos dias, wieviele?" fragte sie ihn neugierig. "Äm, keine.." erwiderte er scheuh. "Bitte?" erwiderte Maria und dachte, sie hätte die genaue Anzahl nicht mitbekommen. "Sie sind sehr schön", fuhr er fort ohne den Blick von ihr zu lassen. Langsam war es Maria nicht mehr geheuer und sie schaute sich um, an wen sie sich wenden konnte, falls die Situation ausarten würde. Es waren viele Passanten unterwegs, die sie bestimmt aus ihrer misslichen Lage befreien konnte. Doch niemand schien etwas zu bemerken, da er ein unauffälliger junger Mann war, der ausserdem sehr anständig aussah. "Sie brauchen keine Angst zu haben señorita. Ich mache Ihnen nichts" sprach er in seinem ruhigen Tonfall weiter. Doch Maria war alles andere als beruhigt und sagte ihm, dass er nun bitte gehen möge, da sie arbeiten müsse. "Ich verstehe" nickte er. "Wissen Sie, wenn ich jetzt gehe, dann wird Ihr heutiger Tag nicht gut enden señorita", fuhr er unbeirrt weiter und kam nun noch näher. "Ich will wirklich nicht unverschämt sein, aber sehen sie die Typen dort drüben am Strassenrand?" flüsterte er nun. Maria schaute verstohlen in die Richtung, in die er gezeigt hatte und erblickte dort eine kleine Gruppe Jugendlicher, die alle eine Bieflasche in der Hand hielten und sich über die Passanten lustig machten. Maria nickte verängstigt. Was hatte dieser Mann mit ihr vor? "Als ich die Strasse überqueren wollte, haben die gerade gesagt, dass sie noch einen Kunden abwarten, ehe sie das "Chipa-Mädchen" ausrauben würden", Nun lief es Maria kalt den Rücken herab, doch man merkte ihr nichts an. "Naja, ich bin der "nächste" Kunde" sagte er nun noch leiser als vorher und zog seine Augenbrauen hoch. Und so kamen Luis und Maria ins Gespräch. Sie unterhielten sich für den Rest des Tages, wenn sie keine Kunden hatte und sie bemerkten gar nicht, dass sich die Jugendbande schon lange aus dem Staub gemacht hatte. Wahrscheinlich auf der Suche nach einer anderen Beute. An diesem Tag verliebten sie sich ineinander und Luis wich keine Sekunde mehr von Marias Seite...

Chipas Argentinas:

1kg Maniokstärke (kein Mehl!) (In Asialäden auch als Tapioka oder Yukka bekannt)
250g Butter
2 Eier
1 Beutel Backpulver
2 EL Salz
500g Käsemischung für Käsekuchen
300ml Milch oder mehr je nach Teigkonsistenz

Alle Zutaten gut miteinander vermischen und kneten. Es muss eine homogene Masse entstehen, die sich gut zu kleinen Kugeln formen lässt.
In Portionen in Gefrierbeutel legen und tiefkühlen, wenn sie nicht zum sofortigen Gebrauch bestimmt sind.
Vor Gebrauch gewünschte Anzahl (entweder frisch oder direkt aus dem Tiefkühler in den Ofen) im vorgeheizten Ofen bei 200° auf einem Backblech mit Backpapier belegt goldbraun backen





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