domingo, 14 de agosto de 2011

Peperoni alla zia Nunziata e Palline di pollo/ Peperoni à la Tante Nunziata und Pouletballs

Als ich das erste Mal ihre Wohnung betrat, überfiel mich ein Duft, den ich noch heute in mir spüre, wenn ich nur daran denke. Es war ein mediterraner Duft, der sich mit frischen Kräutern garniert, durch die ganze Wohnung schlängelte. Sofort lief mir das Wasser im Mund zusammen und ich bekam richtig Kohldampf. Ich war damals erst 11 Jahre alt, sehr scheu, und hatte kürzlich meinen gelieben Vater verloren. An seiner Beerdigung sah ich sie zum ersten Mal: Eine Tante meines Vaters, die Nunziata hiess. Sie schloss mich fest in ihre Arme und ich fühlte mich irgendwie geborgen in diesem tristen Moment. Und es ging nicht lange, bis sie uns zum Mittagessen zu sich nach Hause einlud. Sie lebte den Sommer durch in einem kleinen Haus direkt am Meer und den Winter verbrachte sie in Lecce. Ich sehe das Haus noch vor mir mit den grünen Läden, die grosse Schiebetür und der grosse Garten, den sie hegte und pflegte und in dem die schönsten Blumen gedeihten, die man sich vorstellen konnte. Alles was sie anfasste, wurde zum Leben erweckt und es war unglaublich schön, wie sie uns die verschiedenen Blumenarten erklärte. Es war wie wenn sie uns alle ihre Kinder voller Stolz präsentieren würde. Als ich mit meiner Mutter also durch diesen schönen Garten lief, ging auf einmal die Schiebetür auf und sie kam in einem weiten eleganten Gewand auf uns zu, umarmte uns und bat uns herein. "Ich bin gleich soweit! Macht es euch gemütlich!" sagte sie, und verschwand wieder in ihrer Küche. Da die Küchentüre nicht ganz verschlossen war, konnte ich sehen, wie sie darin mit einer Leichtigkeit hantierte, die beneidenswert war. Sie hatte auf jeder Herdplatte etwas am brutzeln und ich brannte darauf, endlich ihre Köstlichkeiten zu probieren. Doch in Italien musste man sich gedulden, ehe man mit der Schlemmerei beginnen konnte, vorallem im Hochsommer, wenn alles schon von sich aus langsam voranging wegen der brütenden Hitze. Ich setzte mich in einen Rattan-Schaukestuhl und begann in einer Zeitschrift zu lesen, während meine Mutter sich mit ihr unterhielt und nebenbei den Tisch deckte. Und dann war es endlich soweit. Wir wurden zu Tisch gebeten und bekamen den Hauptgang serviert. Frische, aber wirklich "PASTA FRESCHA" mit einer unglaublich aromatischen hausgemachten Tomatensauce, die während Stunden in der kupferfarbenen Pfannen gebrutzelt hatte. Ich verschlang diese Götterspeise, die runterging wie Butter im Nu und wollte mehr! Noch nie hatte ich so etwas leckeres probiert! Und dann kam die Speise, die meine Geschmacksnerven so verwöhnten, dass ich danach ziemlich betört war und nicht glauben konnte, dass so etwas leckeres tatsächlich existierte! Nach dem ersten Gang verschwand die gute Frau wieder in ihrer Küche und kam danach mit einem riesengrossen Teller, auf dem bestimmt um die 30 grüne Peperonis geschichtet waren. Diese gaben einen Duft von sich, den man gar nicht in Worte fassen kann und ich konnte es kaum erwarten, diese Delikatesse zu probieren. Während sie sich angeregt mit meiner Mutter unterhielt, schaufelte sie mir ca. 7 Stück auf meinen Teller und sagte beiläufig, dass ich doch mit den Händen essen solle. "Piu pratico!" meinte sie und lächelte mich strahlend an. Ich leistete ihr Folge und biss in den ersten Peperoni rein. Ich dachte, dass meine Geschmacksnerven explodieren würden, so lecker war der erste Biss in diese Peperoni. Sie war halbiert und hatte eine Füllung aus...ich konnte es nicht identifizieren! Es waren soviele Geschmacks-richtungen, die schlussendlich alle wieder zusammen passten! Ich hatte vorher noch nie in meinem Leben so etwas stilvolles und einfach typisch mediterranes gegessen und jedesmal wenn wir bei ihr zu Besuch waren, zauberte sie extra für mich diese Peperonis auf den Tisch. Ich wünschte mir dieses Gericht immer zum Geburtstag und wir nannten dieses Rezept liebevoll PEPERONI ALLA ZIA NUNZIATA. Probiert es aus und Ihr werdet mich verstehen. Buon Appetito!

Peperoni alla zia Nunziata
5 grüne lange Peperonis (halbiert)

100g Mehl
2dl Wasser
6 kleine Cherrytomaten
1 EL in Essig eingelegte Kapern
1 grosse Zwiebeln
12 schwarze Oliven
Salz und Pfeffer

Cherrytomaten, Zwiebel und Oliven klein schneiden und mit den übrigen Zutaten vermengen. Es entsteht eine Art Brei.
Nun Erdnussöl in einer Bratpfanne erhitzen, jede Peperonihälfte mit diesem Brei füllen und dann ins heisse Öl gleiten lassen. Nach ein paar Minuten (wenn die Konsistent schon fester ist) die Peperonis wenden, damit beide Seiten gut gebraten werden. Kurz abtropfen lassen und warm servieren.
Als Beilage passen auch die Pouletballs, die Ihr ebenfalls auf dem Bild sehen könnt und seeeehr lecker sind!

Anbei das Rezept:

Pouletballs
Dosis für 4 Personen

200g Pouletbrust
20g Parmesan
2 Eigelb
250g sehr feste Bechamelsauce
Paniermehl, Olivenöl und Salz

Die Pouletbrust in einer Bratpfanne anbraten, mit dem Stabmixer zerkleinern und salzen. Danach der Bechamelsauce beifügen. Eigelb und Käse beigeben und gut vermengen. Danach auf einer bemehlten Oberfläche ausleeren und erkalten lassen. Wenn die Masse kalt ist, Kugeln formen, im Paniermehl wenden und dann im Öl braten.

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